Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Anlageerträge hinter meinen Erwartungen bleiben und ich meine Anlageziele nicht erreiche, liegt es womöglich nicht am Markt.

Einer dieser 3 Gründe könnte der wahre Schuldige sein.

1. Ich bezahle mich selbst zuletzt

Wenn ich das Geldsparen und das Geldinvestieren nicht priorisiere, wird mein Vermögensbestand nie den Wert erreichen, welchen ich mir als Ziel gesetzt habe.

Jedes Mal wenn ich mich zuerst bezahle, bedeutet dies, dass ich mindestens einmal im Monat einen Teil meines verfügbaren Einkommens spare. Sofort nach Geldeingang. Noch bevor ich alle anderen Rechnungen begleiche oder mir etwas Luxus gönne.

Doch was ist, wenn zum Sparen nicht viel bleibt. Ich nur einen begrenzten Betrag zur Verfügung habe und dieses Geld für alle Rechnungen reichen muss? Wie soll das „Sich-Selbst-Zuerst-Bezahlen“ funktionieren?

Es klingt verrückt, doch es funktioniert.

Es funktioniert, wenn die Sparsumme sofort von meinem Konto verschwindet, noch bevor ich weiß, dass ich es ausgeben kann.

Falls es zum Monatsende dann mal knapp werden sollte, dann habe ich einfach schlecht gewirtschaftet.

Natürlich kann ich nicht über meine Verhältnisse sparen. Den Sparbetrag muss ich mir „leisten“ können.

Aber, 10 Prozent kann jeder. Bin ich überzeugt von.

Eine Automation ist wohl der beste Weg das „Sich-Selbst-Zuerst-Bezahlen“ zu bewerkstelligen. Ein Dauerauftrag erledigt die ganze Arbeit.

Mir hilft es, wenn ich das Geld nicht einfach wiederhaben kann. Ein Wertpapiersparplan kann eine Lösung sein.

2. Ich zahle mich dumm und dämlich an Gebühren und Transaktionskosten

Je nachdem welche Wertpapiere ich kaufe, verkaufe oder im Depot liegen lasse, kann ich genug Gebühren blechen, die meine Effektivität und Rendite ernsthaft belasten.

Hier sind die häufigsten Bremsklötzen:

  • Depotgebühren,
  • Transaktionskosten,
  • Ausgabeaufschlag,
  • TER (Gesamtkostenquote).

Mein Best Case-Szenario wäre 0,00 Prozent an Kosten, was leider absolut unrealistisch ist.

Es gibt dennoch Mittel und Wege die Kosten im Rahmen zu halten.

Ein paar Beispiele:

  • keine Depotgebühren,
  • niedrige Transaktionskosten (Das ist ein großer Knackpunkt: Hier erfahren Sie mehr.),
  • kein Ausgabeaufschlag (niemals),
  • günstige Anlageprodukte (Bückware).

Langfristig können bereits wenige Prozentpunkte einen großen Haufen Mist anreichern.

Im Extremfall könnte ich mir davon ein neues Auto im „Kostenwert“ von 20.000 Euro leisten.

20.000 Euro, die dem Vermögen über Gebühren und Transaktionskosten entzogen wurden.

3. Ich kaufe und verkaufe ständig

Wenn ich meine Anlageziele erreichen möchte, muss ich meine Emotionen zügeln.

Es ist verlockend eine Position zu verkaufen, die 50 oder 120 Prozent im Plus steht.

Gegen Gewinnmitnahmen spricht natürlich nichts, doch was dann?

Macht wenig Sinn, wenn das Geld noch etwas länger als 10 oder 30 Jahre angelegt werden soll.

Es gibt eine Möglichkeit Emotionen im Zaun zu halten: Ich kaufe ein Wertpapier periodisch, sodass ich nicht von hohen oder niedrigen Marktpreisen betroffen bin (Durchschnittskosteneffekt).

Der Durchschnittskosteneffekt soll „Timing-Fehler“ unterbinden. Der Ertrag der Investition bewegt sich zwischen dem einer Einmalinvestition zum günstigsten beziehungsweise zum ungünstigsten Einstiegszeitpunkt – zum Durchschnitt eben.

Fazit

Ich kann es mir leicht machen und den Markt beschuldigen.

Und ab und an ist der Markt tatsächlich schuld für das grottenschlechte Abschneiden meines Portfolios.

Doch meine Allüren, welche auf

  • schlechten Gewohnheiten (Ich bezahle mich selbst zuletzt.)
  • Unaufmerksamkeit (Ich zahle mich dumm und dämmlich an Gebühren und Transaktionskosten.)
  • Emotionen (Ich kaufe und verkaufe ständig.)

basieren, können erheblich dazu beitragen, dass ich meine Anlageziele verfehle.

 

Sollten Sie mir zustimmen, dass an diesen 3 Tretmühlen etwas dran ist, stellen Sie sicher, dass Sie das nicht in die Praxis umsetzen.