Versuchen wir den optimalen Betrag mit zwei Faustregeln zu bestimmen.
Die meisten Faustregeln resultieren aus Erfahrungen und sind immer so einfach, dass sie sich schnell durch Kopfrechnen bestimmen lassen. Das Ergebnis steht schnell fest. Und meistens ist es ziemlich treffsicher.
Die 40er-Mietregel
Wenn ich 45.000 Euro im Jahr verdiene, qualifiziere ich mich für eine monatliche Miete von 1.125 Euro.
Die Rechnung: 45.000 Euro / 40 = 1.125 Euro
Beispiele mit verschiedenen Jahresgehältern:
- 60.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 1.500 Euro monatliche Miete
- 40.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 1.000 Euro monatliche Miete
- 35.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 875 Euro monatiche Miete
- 30.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 750 Euro monatliche Miete
- 25.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 625 Euro monatliche Miete
- 20.000 Euro Jahresgehalt / 40 = 500 Euro monatliche Miete
Das Problem mit der 40er-Mietregel
Die Miete wird jedoch von dem Nettoeinkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bezahlt.
Ein weiterer Nachtteil ist, dass diese Faustregel die persönlichen Ausgaben nicht berücksichtigt.
Auch werden mögliche Zins- und Dividendeneinnahmen nicht einbezogen.
Die 30-Prozent-Mietregel
Wenn ich 45.000 Euro brutto im Jahr verdiene, bleiben mir netto etwa 27.000 Euro (die Höhe des Nettoeinkommens ist von Person zu Person unterschiedlich).
Dividiere ich 27.000 Euro Netto-Jahresgehalt durch 12 Monate, erhalte ich einen Nettomonatsverdienst von 2.250 Euro.
Wenn ich davon 30 Prozent abziehe, qualifiziere ich mich für eine monatliche Miete von 675 Euro.
Die Rechnung: 27.000 Euro / 12 Monate = 2.250 Euro davon 30 Prozent = 675 Euro
Ich kann mir das Runterrechnen natürlich sparen und von meinem Nettomonatsverdienst einfach 30 Prozent abziehen.
Beispiele mit verschiedenen Nettomonatsverdiensten:
- 2.600 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 780 Euro monatliche Miete
- 2.400 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 720 Euro monatliche Miete
- 2.200 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 660 Euro monatliche Miete
- 2.000 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 600 Euro monatliche Miete
- 1.800 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 540 Euro monatliche Miete
- 1.600 Euro netto im Monat davon 30 Prozent = 480 Euro monatliche Miete
Das Problem mit der 30-Prozent-Mietregel
Wie viel Miete kann ich mir leisten, wenn ich meine Ausgaben berechne
Beispielrechnung: Monats-Nettoeinkommen 2.250 Euro minus monatliche Ausgaben von insgesamt 1.500 Euro (Sparen, Essen, Telefon, Internet, Strom, Versicherungen, Freizeit, Auto etc. etc.) = 750 Euro monatliche Miete.
Diese Berechnung benötigt mit Sicherheit mehr Zeit und mehr Nerven.
Dafür ist das Ergebnis exakt, solange ich bei den Ausgaben nicht getrickst habe.
Fazit
Die Auseinandersetzung mit diesem Thema hilft unangenehme Überraschungen zu vermeiden und verschafft Sicherheit und Planbarkeit.
Interessant zu wissen: Für Mieter und Vermieter (Faustregel)
Im Gegensatz gilt die Fixkostenfalle für Mieter: Sobald die Miete mehr als die Hälfte des Einkommens verschlingt, steigt das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit.
Ich lebe laut deiner Rechnug ziemlich günstig für das was ich verdiene. Nettomiete bei mir ist 1470 CHF und das ganze nochmals durch 2 geteilt weil wir zu zweit wohnen.
Grüsse
Thomas
Mit welcher Formel hast Du gerechnet? Das würde mich interessieren.
Oder hast Du deine monatlichen Ausgaben zusammenzugerechnet und die Ausgaben von dem monatlichen Nettoeinkommen abgezogen?
Grüße
Der Moosmann
An sich halte ich 1/3 vom Netto schon mal für einen akzeptablen Richtwert. Letztlich sollte sich aber auch immer die Frage stellen: “Wie günstig ist es möglich?” Z.B. ist es in der Stadt schwieriger eine bezahlbare Wohnung zu finden, während es auf dem Land günstiger sein kann. Automatisch muss man auch die restlichen Ausgaben hinterfragen, z.B. zentral Wohnen vs. Transportkosten.
Etwa 30 Prozent vom Netto empfinde ich auch als einen passablen Richtwert.
Als Vermieter sagt man ja, so habe ich es zumindest gehört, man solle keinen Mieter nehmen, wenn die Miete mehr als 40 Prozent des Gehalts verschlingt.
Es kommt sicherlich auch auf das Mietniveau an.
In Ballungsgebieten wie München, Hamburg etc. kann man froh sein, wenn es nur 50 Prozent des Nettogehalts sind. Viele verzweifeln ja an dem sog. Lock-in-Effekt. Sie sitzen in ihrer Wohnung oder WG-Zimmer fest, weil es kaum bezahlbare Alternativen gibt. Über einen Umzug wird dann doppelt und dreifach nachgedacht. Wenn eine bezahlbare Wohnung weit mehr Fahrweg zur Arbeit bedeutet, bleibt man lieber still sitzen. Die Zeit und die Fahrkosten machen die günstigere Miete wieder wett.
Grüße
Der Moosmann
Bei mir ist es eher ein Sechstel meines Netto- Gehaltes und ehrlich ist das sogar noch zuviel, da ich mich kaum in meiner/ unserer Wohnung aufhalte und sie mir auch keine sonstigen Vorteile verschafft, z. Bsp. einen kürzeren Arbeitsweg. Aber die Gegend ist sehr nett, hat eine gute Infrastruktur und die Wohnung selbst ist auch schonqund bietet Platz für zukünftige Vorhaben.
Dein Fazit ist mir etwas zu kurz gegriffen. Klar, je mehr ich verdienen desto mehr kann ich ausgeben, auch für Miete. Aber es ist ja nun einmal leider ein gängiges Problem, dass mit dem Gehalt auch die Ansprüche und Ausgaben steigen. Miete ist nun einmal für die meisten der größte monatliche Posten und daher sollte man unnötige Umzüge vermeiden und versuchen, hier nicht allzu dekadent zu werden. Es soll ja durchaus Leute geben, bei denen es dann plötzlich 30 qm mehr sein müssen und das Bad nicht edel genug sein kann. Aber gut, das soll ja jeder selber wissen. Wird dann nur schwierig, das Budget zu maximieren.
Hallo Finanzpferdchen,
jeder kann wohnen, wie er will. Das unterschreibe ich.
Das mit dem Budgetmaximieren wird sicherlich schwieriger, wenn mit dem Einkommen die Ansprüche steigen.
Da ist wohl mehr mit Kontrolle was zu reißen, wenn ich das Budgetmaximieren tatsächlich maximieren möchte.
Grüße
Der Moosmann
Hey Moosmann,
interessante Berechnung. Kannte weder die 40 noch die 30 Faustformel. Bei mir aufm Blog schreibe ich von max. ein Drittel des Nettomonatsgehalt. Ist somit nochmal ein neuer Wert.
Interessante ansetzte auf jedenfall. Ich wohne auch sehr günstig und bei mir beträgt der Fakot 100.
Also mache ich alles richtig 😉
Gruß
Eva
Hallo Eva,
neue Werte tragen zur Diskussion bei und sind gerne willkommen.
Grüße
Der Moosmann
Hallo,
ich bin derzeit auf Wohnungssuche; lese erstmals von den Regeln, welche ich interessant finde. Je nach Wohngegend kann diese Regelung passend sein.
Bei meiner Wohnungssuche komme ich nicht mal mit der 50-iger Regelung hin außer ich würde knapp 50 km vom Arbeitsort entfernt wohnen.
Ich lebe sehr sparsam; doch wenn man gut 2/3 des Lohn für Miete und Benzinkosten zu Grunde legt, fragt man sich schon, wo soll das hinführen?
Habe eben von einem Makler folgendes gelesen:
Für die Anmietung einer Wohnung sollte das Nettoeinkommen oder die Rente mindestens das “3-fache der Nettomiete” betragen (ohne Kindergeld, Pflegegeld o.ä.)
Es mag genügend Menschen geben, welche diese Voraussetzung erfüllen können; doch wie soll das ein Normalverdiener/-in bewerkstelligen?
Sehr interessante Diskussion
Grüße
Hallo Sparfuchs,
ich bin neulich über einen interessanten Artikel bei den Frugalisten gestoßen.
Hier der Link: https://frugalisten.de/gluecklicher-wohnen-mit-so-klein-wie-moeglich-meine-rationale-alternative-zum-quadratmeter-wahnsinn/
Im Artikel beschäftigt sich der Autor mit dem Thema: Glücklicher Wohnen mit „So klein wie möglich“ – Meine rationale Alternative zum Quadratmeter-Wahnsinn.
Zum Teil kann ich zustimmen, zum Teil muss ich widersprechen: Wenn die Mietsituation in der eigenen Wohngegend angespannt ist, lohnt sich evtl. der Verzicht auf ein paar Quadratmeter.
Es kommt sicherlich auf die eigene Lebenssituation an: Single oder mit Partner und evtl. mit Kindern.
Vielleicht so mal als Anregung.
Grüße
Der Moosmann
Interessanter Ansatz, für viele aber leider einfach unrealistisch. Je nachdem wo man wohnt, ist das zum Teil einfach nicht möglich. Gerade mit Kids, Kindergarten-Nähe usw. Bei vielen ist das Gehalt auch einfach absolut ungerecht, dann klappt das leider nicht.
@Tim
Wie viel gibst Du denn für Miete aus?
Grüße
Der Moosmann
Hallo!
Wonach rechne ich denn bei dieser Formel? Nehme ich Warmmiete inkl. Heizung und Strom oder rechnen wir hier nur die Kaltmiete?
Hallo OG,
die Warmmiete (inklusive Nebenkosten wie Heizung und Wasser) jedoch ohne Stromkosten.
Grüße
Der Moosmann
Hallo das ist ja alles super aber nach was gehen die haben sie sich schon mal gefragt was die Leute heute noch verdienen .beim Mindestlohn. Wenn man nur noch für die miete arbeiten geht und sich dann noch ein zweiten Job besorgen muss damit man noch leben kann . Das ist traurig der Euro hat soviel kaputt gemacht .mfg Bernd