Ich muss für einen Depotübertrag zwei Dinge erledigen:

  1. Ich muss ein neues Depotkonto eröffen.
  2. Ich muss mithilfe eines Formulars den Depotübertrag beantragen.

Dieses Formular stellen sowohl der neue als auch der alte Depotanbieter bereit.

Im Regelfall kümmert sich anschließend der neue Anbieter um die korrekte Einbuchung der Wertpapiere in das neue Depotkonto.

Kostet der Depotübertrag Gebühren?

Ein Depotübertrag kann mit Kosten verbunden sein.

Nach einer Rechtsprechung des BGH (Az. XI ZR 200/03 und Az. XI ZR 49/04), darf eine Bank in Deutschland für den Depotübertrag nur Fremdgebühren weiterreichen.

Oft erhalten Neukunden diverse Boni, besondere Geldprämien, höhere Zinssätze auf das Verrechnungskonto (z.B. Tagesgeldkonto) bei einem Depotübertrag. Teilweise besonders günstige Konditionen für die ersten Monate, sodass der Depotwechsel in den meisten Fällen ohne zusätzliche Kosten erfolgt.

Was ist bei einem Depotübertrag zu beachten?

Bei einem Depotübertrag gilt es zwischen folgenden Sachverhalten zu unterscheiden:

  • Depotübertrag ohne Gläubigerwechsel
  • Depotübertrag mit Gläubigerwechsel
    • Depotübertrag bei Schenkung
    • Depotübertrag an Ehepartner
    • Depotübertrag bei Erbschaft

Depotübertrag ohne Gläubigerwechsel (Depotinhaber bleibt gleich)

Bei einem Depotübertrag ohne Gläubigerwechsel werden nur die Daten der im Depot enthaltenen Wertpapiere weitergegeben.

Im Endeffekt werden alle Daten 1-zu-1 in das neue Depotkonto übertragen. Es ändert sich sowohl an der Beschaffenheit, sowohl steuerlich nichts.

Depotübertrag mit Gläubigerwechsel (Depotinhaber wechselt)

Bei einem Depotübertrag mit Gläubigerwechsel findet eine Veräußerung statt. Hier erfolgt unter Umständen der Abzug der Abgeltungsteuer.

Depotübertrag bei Schenkung (Depotinhaber wechselt)

Schenkungen unterliegen nicht der Abgeltungsteuer. Lediglich erfolgt eine Meldung an das Finanzamt.

Depotübertrag an Ehepartner (Depotinhaber wechselt)

Übertrag an Ehepartner oder Gemeinschaftsdepots mit Ehepartner unterliegen nicht der Abgeltungssteuer. Lediglich erfolgt eine Meldung an das Finanzamt.

Depotübertrag bei Erbschaft (Depotinhaber wechselt)

Erbschaften unterliegen nicht der Abgeltungsteuer. Lediglich erfolgt eine Meldung gemäß Erbschaftssteuergesetz.

Wie lange dauert ein Depotübertrag?

Ein Depotübertrag kann bis zu 6 Wochen dauern.

Während dieser Zeit können die Wertpapiere möglicherweise nicht angetastet werden.

Was kann ich beim Depotwechsel noch erledigen?

Ratsam ist es, einen Freistellungsauftrag dem neuen Depotanbieter zu übermitteln.

Sollte bei dem alten Anbieter noch ein Freistellungsauftrag hinterlegt sein, kann dieser gelöscht werden, sofern keine Wertpapiere mehr eingebucht sind.