Glaubt man den Professoren Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton der London Business School in Kooperation mit der Schweizer Großbank Credit Suisse, dann zahlen sich lasterhafte Investments aus.

In ihren Untersuchungen kommen die Professoren zu dem Ergebnis: „Investments in unethische Aktien, Branchen und Länder bringen tendenziell bessere Renditen.“

Die Augen der Profis leuchten, trotz Regulierungen und Verboten

Colin Morton, Geschäftsführer des Franklin UK Equity Income Fonds liebt Tabakunternehmen für ihre Zuverlässigkeit.

„Jedes Unternehmen in meinem Fonds zahlt eine Dividende. Besonders Tabakaktien haben sich ihren Platz in meinem Fonds verdient. Die Tabakunternehmen haben sehr geringe Mengen an Schulden und bieten Anlegern Schutz vor Inflation. Jedes Jahr, wenn die Regierung die Unternehmen in die Pflicht nimmt, setzen die Unternehmen gleichzeitig die Preise in die Höhe.“, sagte Morton in der britischen Zeitung The Telegraph.

Michael Clark, Portfolio-Manager von Fidelity Moneybuilder Dividend Fonds setzt auch auf diesen Sektor.

Clark sagte im The Telegraph: „Tabakaktien haben ausgezeichnete Erträge und Ertragseigenschaften. Sie haben sehr lohnende Rendite in der Vergangenheit gebracht. Zwar gibt es sehr viele Fragezeichen über die zukünftigen Wachstumsaussichten. Nach wie vor jedoch erzeugen Tabakaktien beachtliche Mengen an Bargeld, welches über die disziplinierte Dividendenpolitik zurück an die Aktionäre fließt.“

Klar sind die Produkte dafür bekannt ihre Kunden zu töten.
Die Nachhaltigkeit dieser Branche ist stets in Gefahr.
Auf kurze Sicht bedrohen Steuererhöhungen und Verbote die Rentabilität.

Bislang haben jedoch alle Maßnahmen seitens der Politik keine nachhaltigen Verluste eingebracht. Ob das tätsächlich 10 oder 20 Jahre so weitergehen wird, weiß gewiss niemand zu sagen.

Tabakkonzerne laufen besser als der Gesamtmarkt

In der oben erwähnten Studie von Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton haben die Wissenschaftler auf Basis ihrer bis in das Jahr 1900 zurücklaufenden globalen Kursdatenbank die Aktienkursentwicklungen sogenannter „Lasterbranchen“ angeschaut.

Das Ergebnis ist erstaunlich: Die Aktien von Tabakkonzernen schnitten seit dem Jahr 1900 besser ab als der Gesamtmarkt. 14,6 Prozent Rendite lieferten sie in den USA – jährlich im Durchschnitt.

Der Gesamtmarkt schaffte 9,6 Prozent durchschnittlich.

In Großbritannien schnitten sie mit 13,1 Prozent ebenfalls besser als der Gesamtmarkt mit 10,3 Prozent ab.

Die Folgen dieser wenigen Prozentpunkte sind gigantisch: Wer im Jahr 1900 einen US-Dollar in einen US-Tabakkonzern investiert hat, dessen Erben verfügen heute über rund 6,3 Millionen US-Dollar.

Der Gesamtmarkt hätte aus dem einen US-Dollar 38.000 US-Dollar gemacht.

Alkoholkonzerne laufen besser als der Gesamtmarkt

Nicht anders sieht es bei Alkoholkonzernen aus. Für die USA lagen den Wissenschaftlern keine ausreichenden Zahlen vor. Wohl jedoch für Großbritannien.

Auf der Insel waren Alkoholaktien seit dem Jahr 1900 die Rentabelsten aller Titel. Aus damals einem investierten Pfund wurden bis heute 243.000 – eine durchschnittliche Jahresrendite von 11,4 Prozent.

Gepafft und gekippt wird wohl immer

Es stimmt wohl, dass das Thema Nachhaltigkeit bei Anlegern immer mehr Nachzug findet. Rendite machen jedoch lasterhafte Aktien.

Was dazu für eine Investition in solche lasterhaften Wertpapiere spricht, ist die Konjunkturunabhängigkeit.

Wie überall: Ein Restrisiko bleibt.
Dieses Risiko gilt es mit Diversifikation zu kompensieren.

Ich habe einige der größten Konzerne für Tabak und Alkohol recherchiert und am Ende dieses Artikels zusammengefasst.

Leider habe ich keinen wirklichen „Lasterbranchen-ETF“ gefunden, welcher mir wirklich zugesagt hat.

Dazu gibt es laut meiner Recherche keinen ETF, welcher einen „Sindex“ nachbildet, wie zum Beispiel den MSCI World Tobacco Index und welcher widerum mir wirklich zusagt.

Es gibt Investmentfonds, die voll auf Lasterbranchen setzen, doch möchte ich diese Fonds nicht auflisten, weil auch diese Investmentfonds mir überhaupt nicht zusagen.

Es gibt allerdings ETFs auf Indizes, die teilweise Tabak- und Alkoholkonzerne neben Lebensmittelkonzernen beinhalten.

Einen ETF habe ich in diesen Artikel eingepflegt, welcher jedoch keine Kaufempfehlung ist. Die Wertpapiere, die Der Moosmann bei MoosParade Finanzblog darstellt und beschreibt, dienen lediglich zu Informationszwecken.

Zwei alternative Indizes, welche ein „Laster-ETF“ nachbilden kann

  • Stoxx Europe 600 Foods & Beverages
  • MSCI World Consumer Staples Index
Zum „Sindex“ ein Alternativ ETF

ISHARES STOXX EUROPE 600 FOOD & BEVERAGE (DE)

Branche: Nahrungsmittel
Währung: Euro
Art: Ausschüttend
Abbildungsart: physisch-replizierend
ISIN: DE000A0H08H3
WKN: A0H08H
TER: 0,46 Prozent
Ausschüttungshäufigkeit: Bis zu vier Mal pro Jahr
Link zum Anbieter: https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/251944/ishares-stoxx-europe-600-food-beverage-ucits-etf-de-fund

Aktien: Tabak

Philip Morris
US7181721090
https://www.pmi.com/

British American Tobacco
GB0002875804
http://www.bat.de/

Altria
US02209S1033
http://www.altria.com/

Japan Tobacco
JP3726800000
https://www.jt.com/

Imperial Tobacco
GB0004544929
http://www.imperialbrandsplc.com/

Aktien: Alkohol

Constellation Brands
US21036P2074
http://www.cbrands.com/

Brown-Forman
US1156371007
https://www.brown-forman.com/

Diageo
GB0002374006
https://www.diageo.com/

Pernod-Ricard
FR0000120693
https://www.pernod-ricard.com/en

Rémy Cointreau
FR0000130395
http://www.remy-cointreau.com/

Davide Campari-Milano
IT0003849244
http://www.camparigroup.com/